15.11 Vortrag und Diskussion über „Cante Jondo und Flamenco“

Vortrag: Miguel Mejías

Ort: Luftschloss – Arne-Torgersenstr. 24 Freiburg i.B.

Der Cante Jondo ist eine literarische Form des Flamenco-Gesangs, die im späten 19. Jahrhundert in Andalusien, Spanien, entstanden ist. Diese Form des Gesangs ist sehr emotional und ausdrucksstark und wird oft als eine Art des „tiefen Gesangs“ oder „tieferen Gesangs“ bezeichnet. Der Begriff „Jondo“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet „tief“ oder „ernst“. Die literarischen Formen des Cante Jondo konzentrieren sich oft auf Themen wie Liebe, Leidenschaft, Schmerz und Sehnsucht. Die Texte sind in der Regel sehr poetisch und symbolisch und können sowohl in prosaischen als auch in lyrischen Formen auftreten.
Ein Beispiel für einen prosaischen Text im Cante Jondo ist der sogenannte „Martinete“. Dies ist ein Text, der oft als starker Ausdruck von Schmerz und Leid angesehen wird. Ein Beispiel für einen lyrischen Text im Cante Jondo ist der „Seguiriya“. Dieser Text konzentriert sich oft auf das Thema Liebe und Sehnsucht.
In literarischen Diskussionen über den Cante Jondo können verschiedene Themen und Aspekte der literarischen Formen des Flamenco-Gesangs vertieft werden. Hierzu gehören die Symbolik und Metaphorik der Texte, die Verbindung zur Geschichte und Kultur Andalusiens sowie die Bedeutung des Cante Jondo als Ausdrucksform für die Emotionen und das Lebensgefühl der andalusischen Bevölkerung. In der Literatur hat vor allem der Dichter Federico García Lorca (1898-1936) sich intensiv mit dem Cante Jondo beschäftigt und seine Bedeutung für die andalusische Kultur hervorgehoben. Sein Gedichtband „Poema del cante jondo“ (Gedichte des Cante Jondo) aus dem Jahr 1921 gilt als bedeutendes Werk zur
Erforschung dieser Kunstform. Auch der Schriftsteller und Journalist José María Pemán (1897-1981) hat sich in seinen Werken mit dem Cante Jondo auseinandergesetzt. Das Jahr 2022 markierte das 100-jährige Jubiläum der legendären Cante JondoVeranstaltung in Granada, Spanien, die im Jahr 1922 stattfand. Diese Veranstaltung wird oft als ein entscheidender Moment in der Geschichte des Flamenco angesehen, da sie dazu beigetragen hat, das Interesse und die Anerkennung für diese Kunstform auf nationaler und internationaler Ebene zu steigern. Bei der Veranstaltung im Jahr 1922 traten einige der bekanntesten FlamencoKünstler und Schriftsteller jener Zeit auf, darunter Federico García Lorca, Manuel de Falla, Joaquín Turina, Ignacio Zuloaga und viele andere.

Gemeinsam setzten sie sich für die Erhaltung und Förderung des Cante Jondo ein, einer Form des Flamenco, die als besonders authentisch und tiefgründig angesehen wird.
Der Verein Tertulia Literaria veranstaltet Lesungen und literarische Diskussionen über das Thema „Cante Jondo“. Die Lesungen und Diskussionen bieten eine Gelegenheit, mehr über diese faszinierende Musikform zu erfahren und sich mit anderen Literatur- und Musikliebhabern auszutauschen. Die Veranstaltungen können eine interessante Möglichkeit sein, die spanische Kultur und Literatur besser kennenzulernen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.